Die Breitachklamm
Eine abwechslungsreiche Tour voller faszinierender Momente und köstlichen Einkehrmöglichkeiten.

Von Oberstdorf aus führt der Weg über malerische Wiesen mit den Allgäuer Alpen im Rücken in Richtung Jauchen. Gleich zu Beginn sorgt ein kleiner Anstieg dafür, dass mein Fotoherz oben angekommen vor Freude Purzelbäume schlägt. Zeit, die Kamera auszupacken und diesen traumhaften Blick auf Oberstdorf und die Allgäuer Berge festzuhalten. Ich bleibe einen Moment stehen und genieße den Anblick!
Nach diesem Genussmoment setze ich meine Tour entlang der alten Walserstraße in Richtung Jauchen/Kornau fort.

Vom Hotel Oberstdorf führt der Weg hinab in den Wald, bis ich über eine Brücke die Breitach überquere. Auf der Brücke halte ich inne, schließe die Augen und lausche dem beruhigenden Rauschen der Breitach. Nach diesem entspannenden Moment biege ich hinter der Brücke links ab und folge der Breitach bis zum Eingang der Breitachklamm. Vor dem Eingang angekommen, freue ich mich schon auf die vielen beeindruckenden Motive, die sich gleich vor meiner Linse präsentieren werden.

Gleich am Eingang der Klamm tauchen die ersten, beeindruckenden Motive auf. Das kraftvolle Wasser bahnt sich seinen Weg durch die Felsformationen. Fantastische Motive überall. Mein Fotoherz schlägt Purzelbäume, und ich fühle mich eins mit der Natur und den Motiven. Stativ und Filter werden ausgepackt, und es geht los. Manchmal ist viel Geduld gefragt, denn ich bin natürlich nicht allein unterwegs, und hin und wieder läuft mir jemand vor die Linse. Aber genau das gehört zur Fotografie dazu – Geduld zu haben um einen einzigartigen Moment einzufangen. Es hat fast etwas Meditatives: das Rauschen des Wassers, das Warten auf den einzigartigen Augenblick und die kühle Brise, die in der Klamm weht.

Mit dem Stativ in der einen und der Kamera in der anderen Hand ziehe ich von einem Fotospot zum nächsten. Alles um mich herum verblasst, und mit einem breiten Grinsen richte ich meinen Fokus auf die Einstellungen meiner Kamera. Je tiefer ich in die Klamm eindringe, desto dunkler und faszinierender wird es. Durch eine geöffnete, alte Tür, über der eine Tafel des Gründers der Klamm, Pfarrer Johannes Schiebel, angebracht ist, betrete ich einen dunklen, niedrigen Höhlengang. Die Felsen rücken immer näher, und das kühle Nass ist nicht nur unter mir, sondern tropft auch von oben herab.

Das Aufragen der Felsen vor mir lässt mich staunen. Hier wird deutlich, welche gewaltige Kraft das Wasser besitzt. Einige der Felsen wurden vom Wasser glatt geschliffen und bilden einen faszinierenden Kontrast zu den rauen Wänden.
Einige Herausforderungen warten hier auf mich. Das Stativ und die Kamera so zu positionieren, dass der gewünschte Bildausschnitt entsteht, ohne dass das Geländer in einer Ecke des Bildes auftaucht, erfordert Geschick und Vertrauen in sich und die Ausrüstung. Doch ohne ein wenig Risiko macht es nur halb so viel Spaß.

Mit abwechselnden Blicken nach oben und unten gehe ich weiter in das Innere der Klamm. Über mir das satte Grün des Waldes, vor und unter mir das rauschende Wasser und die imposanten Felswände. Ab und zu ist Vorsicht geboten, da die Wege durch das herabtropfende Wasser sehr rutschig sein können. Meine Begeisterung für die fantastischen Motive scheint grenzenlos. Die ineinanderfließenden Lichtverhältnisse von hell und dunkel stellen mich bei den Aufnahmen immer wieder vor neue Herausforderungen – und genau das macht mich umso glücklicher.
Am Ende der Klamm angekommen, verstaue ich meine Kamera im Rucksack und mache mich auf den Weg hinauf zur Alpe Dornach. Nach einem kleinen Anstieg trete ich aus dem Wald heraus, sehe in der Ferne die Alpe Dornach (bekannt für hervorragendes Essen und einen fantastischen Ausblick) und folge dem Weg hinunter zum Parkplatz der Breitachklamm. Von hier aus gelange ich wieder auf den Weg entlang der Breitach, den ich schon auf dem Hinweg genommen habe. Wohlig müde, aber glücklich und zufrieden, mache ich mich auf den Rückweg nach Oberstdorf.

Eine unglaublich facettenreiche Klamm, die zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter neue Eindrücke bereithält. Ich freue mich schon jetzt auf eine Wintertour und die faszinierenden Motive bei Eis und Schnee.
Länge: ca. 17 km
Höhenmeter: 400 hm
Meine festgehaltenen Augenblicke auf einen Blick.